Jenseits der Kognition – NLP auf dem Weg zu einer Psychotherapie des 21. Jh.

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Der Vortrag versteht sich als Beitrag zu einer erweiterten Theorie menschlicher Emotionen. Stellvertretend für moderne kognitiv orientierte Modelle der Psychotherapie (Kognitive Verhaltenstherapie, EMDR, …) plädiert er anhand einer kritischen Betrachtung der paradigmatischen Grundlagen des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) für eine grundlegende Erweiterung des Welt- und Menschenbildes moderner psychotherapeutischer Verfahren.

Zentrale Grundlage aller kognitiv orientierten Therapieschulen ist die Annahme, dass unerwünschtes emotionales Erleben sowie dysfunktionale Muster des Verhaltens eine Folge – kognitiv prinzipiell beeinflussbarer – ungünstiger Bewertungsschemata und/oder emotional belastender Erinnerungen und Zukunftsprojektionen sind. Die kausale Grundformel moderner Therapieverfahren lautet: „(Ungünstige) Überzeugungen und Vorstellungsbilder erzeugen (belastende) Gefühle.“ Ziel eines Großteils therapeutisch orientierter Interventionen ist es folgerichtig, diese so zu verändern, dass ein vorteilhafteres Erleben und Verhalten möglich wird.

Langjährige Erfahrungen im Bereich der Psychotherapie und Psychiatrie haben jedoch unzweifelhaft gezeigt, dass eine weitere – von Menschen als kognitiv nicht-steuerbar erlebte – Kategorie emotionaler Prozesse existiert, die durch diese kognitiv orientierten Ansätze nicht dauerhaft aufgelöst werden können. In diesen Fällen lautet die kausale Grundformel: „(Kognitiv nicht beeinflussbare) Gefühle und/oder länger anhaltende (unerwünschte) Zustände erzeugen (belastende) Überzeugungen und Vorstellungsbilder.“ Die Wirksamkeit kognitiv orientierter Therapiemodelle stößt hier an ihre Grenzen.

Anhand des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) beschreibt der Vortrag beispielhaft das Welt- und Menschenbild moderner Schulen der Psychotherapie. Gleichzeitig plädiert er für eine grundlegende Erweiterung ihres paradigmatischen Rahmens, die es erlaubt, die aktuellen Grenzen therapeutischer Wirksamkeit zu überschreiten. Eine dergestalt erweiterte Sichtweise auf den Menschen erlaubt es, auch die von Menschen als nicht willkürlich beeinflussbaren Muster unerwünschten Erlebens und Verhaltens nachhaltig zu verändern.

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